Die Bilder der Sammlung Vladimir Malakhov.
- Sonderausstellung im Stadtmuseum St. Pölten

von: 05.12.2010 bis 10.04.2011
Event: 04.12.2010 11:00

Die Bilder der Sammlung von Vladimir Malakhov werden erstmals ausgestellt! Sensations-Schau im Stadtmuseum St. Pölten.

Vladimir Malakhov gehört dem Kreis der bedeutendsten Tänzer unserer Zeit an. Er studierte in Moskau, wo er auch im Moskauer Klassischen Ballett auftrat und vom Publikum sehr verehrt wurde. Zwei für das russische Fernsehen produzierte Dokumentationen zeigen die Anfänge des sehr jungen Tänzers. Nach seiner Übersiedlung in den Westen, 1992, präsentierte das deutsche Fernsehen den Künstler in einer weiteren Dokumentation "Narziss - ein Tänzer Vladimir Malakhov". Sehr schnell erlangt er den Titel eines Tänzers des Jahrhunderts und seit dieser Zeit ging er diesen Weg weiter. Die Bühnen standen weltweit offen für ihn. Die außerordentlichsten Tänzer, die besten Ensembles warteten darauf, mit Malakhov zu arbeiten und die Choreographen wollten ein neues Ballett kreieren, speziell für ihn. Es war nicht überraschend, dass er in kürzester Zeit alles (und vieles mehr) erreichte, wovon die Mehrheit der Tänzer nur träumen konnte. Als eine natürliche Konsequenz belegte er die Position des Intendanten des Staatsballetts Berlin, die er viele Jahre innehatte, während er als Tänzer noch immer die Massen begeisterte. Er dehnte auch seine künstlerische Palette auf die Choreographie des großen klassischen Balletts aus. Und abseits von diesem war er auch ein Kunstsammler.
Es gibt viele Künstler, die Werke oder Objekte anderer Künstler, die Bezug zur eigenen Tätigkeit haben, sammeln. Es ist nichts Neues, aber so existieren zahlreiche Sammlungen, jede für sich scheint einzigartig durch den Stempel, der ihnen durch die künstlerische Sensibilität des Besitzers aufgeprägt wird. Vladimir Malakhovs Sammlung besteht aus Objekten aus den verschiedensten Bereichen; wir sind nun ausschließlich auf die Malerei fokussiert. Die Arbeiten, die durch Künstler, die mit Tanz oder Theater verbunden waren, kreiert wurden, haben hier einen würdigen Platz gefunden. Wie die Arbeiten von Leon Bakst, einem großen russischen Maler und Bühnenbildner, dessen Name mit Diaghilevs russischem Ballett eng verbunden ist. Oder Nicola Benois, vertreten in Malakhovs Sammlung durch zahlreiche Kostümskizzen, entworfen für Alexander Borodins Oper "Prinz Igor".  Genauso wie die Kostüme, die von Igor Sokolov oder Alexandre Zinoviev entworfen wurden (von letzteren Objekten kommen die meisten - und das gibt ihnen einen ganz speziellen Wert gibt - aus Serge Lifars Sammlung, obwohl dies nicht die einzigen Stücke in Malakhovs Besitz sind, die ehemals Lifar gehörten).
Ein offensichtliches Element in Vladimir Malakhovs Sammlung ist eine Reihe von männlichen Akten. Diese erinnern daran, dass der Körper eine unbestreitbare Signifikanz in der Kunst des Balletts und jeder Bühnenperformance hat.
Am Beispiel von David Burliuks Bildern, in verschiedenen Perioden seiner Karriere entstanden, kann man ersehen, wie bewusst Vladimir Malakhov Kunst sammelt. Er tut es nicht nur um des Sammelns willen. Durch die repräsentative Auswahl der Arbeiten wünscht er die Entwicklung eines Künstlers zu erfassen.  So ein Ansatz, charakteristisch für professionelle Museologie, ist selten für private Sammler. Wie auch immer, er ist nicht nur ein unvergleichlicher Künstler, Vladimir Malakhov scheint auch ein brillanter Sammler zu sein.
Die Sammlung von Vladimir Malakhov beinhaltet zahlreiche außergewöhnliche Arbeiten der Kunst, geschaffen durch berühmte Künstler, beinahe alle von ihnen sind aus Russland. Es unterstreicht, wie wichtig die Wurzeln sind, wie die Sammlung die innere Welt des Autors widerspiegelt. Dies sind die Fundamente, seine Tradition, auf die Malakhov seine einzigartige internationale Karriere aufgebaut hat. Wenn man über die Geschichte des Tanzes nachdenkt, wird schnell klar, dass die Mehrheit der bedeutenden Tänzer aus Osteuropa kommt. Wenn wir diese Sammlung kennen lernen, lernen wir auch die Persönlichkeit, die diese kreiert hat, kennen. Durch das Eintreten in den vertrauten, üblicherweise verborgenen Raum seiner Sensibilität, scheint es, dass wir dem Phänomen Malakhov näher kommen.
Ich möchte meine tiefe Dankbarkeit gegenüber Vladimir Malakhov, der mir die Katalogisierung und die Präsentation seiner Sammlung anvertraute, ausdrücken. Ich danke dem Management und den Mitarbeitern der Museen in St. Pölten und Wroclaw, jenen Institutionen, mit denen ich viele Jahre lang zusammen arbeitete, für das Engagement, diese Sammlung zu zeigen und ihren Enthusiasmus diese Aufgabe zu erfüllen. Meine Anerkennung gilt jedem, der dazu beigetragen hat, dass dieses Projekt in die Tat umgesetzt wurde.
Jan Stanislaw Witkiewicz

 

 

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